Light-Painting mit Stahlwolle

Kreiere faszinierende Bilder mit glühender Stahlwolle und einer großen Portion Nervenkitzel

Lightpainting ist Malen mit Licht. Mit einer langen Verschlusszeit und sich bewegenden Lichtquellen kannst du effektvolle und ungewöhnliche Bilder kreieren. Die Ergebnisse sind oft außergewöhnlich, da man eine nichtexistierende Welt erschafft.

Eine Kamera erfasst Licht. So kannst du bei Nachtaufnahmen von vorbeifahrenden Autos oder Radfahrern Lichtstreifen erkennen. Dies lässt sich gut mit einer langen Verschlusszeit einfangen. Wie lange und wie viel du von dem Licht sehen kannst, hängt von dir als Fotograf ab.

Wenn du zum Beispiel eine lange Verschlusszeit verwendest, fängst du mehr Licht ein. Die Kamera fängt alles Licht ein, das innerhalb der Verschlusszeit einfällt.

Mit der Lightpainting-Technik machst du dir das zunutze. Das Schöne an dieser Technik ist, dass man das Endergebnis nicht sofort sieht. Jedes Foto ist absolut individuell und keines gleicht dem anderen.

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Beim Fotografieren mit brennender Stahlwolle entstehen die spektakulärsten und fantasievollsten Fotos. Aber was ist die beste und sicherste Methode, um diese Technik anzuwenden? Hier erfährst du mehr darüber, damit auch du einen spektakulären Funkenregen auf Fotos festhalten kannst.

Lightpainting Ideen - So funktioniert’s:

Nachfolgend findest du eine Checkliste der Materialien, die du für den Einstieg in die Stahlwollefotografie benötigst:

Equipment

  • Ein Draufgänger, der durchdrehen will
  • Eine Kamera, bei der du die Verschlusszeit bestimmen kannst
  • Einen UV-Filter für dein Objektiv
  • Ein stabiles Stativ
  • Eine Fernbedienung für deine Kamera

Material

  • Feine Stahlwolle, die Stahlwolle mit der Nummer 0000 ist die feinste
  • Eine 9-Volt-Batterie oder ein Feuerzeug
  • Eine Kette oder ein Stück strapazierfähiger Schnur
  • Ein Schneebesen mit einer Öse am Griff

Sicherheit

  • Feuerfeste Kleidung
  • Schutzbrille
  • Handschuhe
  • Ein Eimer mit Wasser oder ein Feuerlöscher
  • Eine Taschenlampe

Außerdem ist eine ruhige Umgebung mit viel Platz erforderlich. Vergewisser dich im Voraus, dass sich keine brennbaren Gegenstände oder Untergründe, wie z.B. trockenes Moos oder Gras, in der Nähe deines Experiments befinden. Die Funken, die von der Stahlwolle fliegen, sind extrem heiß und verursachen schnell einen größeren Brand.

Die Vorbereitung

Nachdem du die Material-Checkliste durchgegangen bist und der Standort sorgfältig ausgewählt wurde, kannst du dich an die Arbeit machen. Zunächst einmal ist die Sicherheit wichtig – schließlich spielst du – im wahrsten Sinne des Wortes – mit dem Feuer.
Achte darauf, dass deine Kleidung die gesamte Haut bedeckt und feuerfest ist. Denk auch an Handschuhe und eine Mütze. Um deine Augen zu schützen, trägst du am besten eine Schutzbrille. Das Objektiv kann mit einem UV-Filter gut geschützt werden. Halte Wasser, einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke bereit, damit du bei Bedarf sofort eingreifen kannst.

Die Stahlwolle selbst ist in Kugeln verpackt. Am besten ist es, wenn du die Kugeln auflockerst, bevor du sie in den Schneebesen gibst. Durch das Auflockern der Kugeln wird die Stahlwolle noch feiner. Feine Stahlwolle brennt schneller und erzeugt mehr Funken.

Binde das Stück Schnur oder eine Kette an den Schneebesen. Du kannst dies ganz einfach über die Öse am Griff tun. Du kannst die Kette in einem Baumarkt kaufen. Achte darauf, dass die Kette nicht zu lang ist. Du musst in der Lage sein, sie richtig und sicher zu schwingen. Vergiss nicht, jedes Mal zu überprüfen, ob die Konstruktion noch fest angebracht ist.

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Fokussieren der Kamera

Das Fokussieren der Kamera kann in dunkler Umgebung schwierig sein. Es ist daher sinnvoll, eine Taschenlampe mitzunehmen. Derjenige, der die Stahlwolle schwingt, kann mit der Taschenlampe auf sich selbst leuchten, sodass du einen zusätzlichen Lichtpunkt hast, auf den du fokussieren kannst. Überprüfe die Lichtquellen besonders sorgfältig. Wenn du das Bild fokussiert hast, ist es sinnvoll, den Autofokus wieder auszuschalten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kamera nicht selbst neu fokussiert.

Natürlich steht die Kamera auf einem stabilen Stativ. Es ist wichtig, dass du die Kamera nach dem Fokussieren nicht mehr bewegst. Verwende also eine Fernbedienung, wenn du Fotos machst.

Die Einstellungen sind je nach Situation und gewünschtem Endergebnis unterschiedlich. Stelle auf jeden Fall deine Blende für mehr Schärfe auf mindestens f 8 und deinen ISO-Wert so niedrig wie möglich ein. Ab diesem Punkt kannst du die Einstellung selbst anpassen. Die Verschlusszeit beträgt etwa 10 oder 20 Sekunden, je nach Umgebung.

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Und dann: Action!

Das Schwingen erscheint einfach, ist es aber nicht. Es bedarf einiger Übung und einer gehörigen Portion Mut, um in die Rolle eines Schwingers zu schlüpfen. Übe zuerst, ohne die Stahlwolle anzuzünden. Auf diese Weise gewöhnst du dich daran, wie du am leichtesten und wie stark du schwingen kannst. Was du dir merken solltest: Je schneller du schwingst, desto schneller ist die Stahlwolle verbrannt. Dies liegt an der Menge des Windes, die dabei entsteht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mehr Spritzer einfangen kann, wenn man nicht zu stark schwingt.

Experimentieren

Mit der Stahlwollefotografie kann man alle möglichen kreativen Ergebnisse erzielen. Lass zum Beispiel den Schwinger sich um seine Achse drehen oder geh rückwärts, während er sich dreht, um eine Spirale zu erzeugen. Es kann auch eine Ergänzung sein, z. B. ein Foto mit einer Spiegelung im Wasser zu machen oder ein Foto in einem Tunnel, bei dem die Funken über eine Wand wegspritzen.

Nachbearbeitung

Um die Fotos richtig bearbeiten zu können, ist es sinnvoll, im RAW-Format zu fotografieren. Die Nachbearbeitung erfolgt am besten in Photoshop. Dort hast du vielseitige Möglichkeiten und kannst du auch im Nachhinein noch für das gewisse Etwas sorgen.

Viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren unserer Lightpainting Ideen!

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