Interview mit dem Wildtierfotografen Alex Brackx

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Der belgische Wildtierfotograf Alex Brackx liebt es, Action in der Natur einzufangen. Im Jahr 2022 wurde Alex von Africa Geographic für eine seiner atemberaubenden Actionfotografien zum Wildlife Photographer of the Year gewählt. Alex sagt, dass er alle Arten von Säugetieren und Vögeln fotografiert, aber seine Vorliebe gilt Katzen, Hunden und Mardern. Dafür reist er regelmäßig, denn er ist auch als Fotograf und Reiseleiter für Wildpix Travel Wildpix Travel tätig.

Alex ist seit 2023 Botschafter von Kamera Express. Er erzählt uns gerne mehr über seine Arbeit als Tierfotograf und hat ein paar praktische Tipps für dich.

Vom Lehrer zum Vollzeit-Wildlife-Fotografen

Jahrelang war die Fotografie für Alex ein Hobby, das er neben seiner Arbeit als Lehrer ausübte. "Ich habe ein paar Tage in der Woche unterrichtet und in meiner Freizeit viel fotografiert. Wenn ich Zeit hatte, bin ich auch viel gereist. Jetzt bin ich seit über einem Jahr hauptberuflich Wildtierfotograf und es ist wirklich ein Traum, der wahr geworden ist." Alex erklärt, dass er vor einigen Jahren mit der Landschafts- und Reisefotografie begonnen hat. "Als ich 2016 mit meiner Freundin ein halbes Jahr lang mit Rucksack und kleiner Kamera durch Südamerika reiste, begegnete ich den unterschiedlichsten Tieren. Mir wurde klar, dass ich mehr daraus machen wollte." Er startete seinen YouTube-Kanal und begann auch in anderen sozialen Medien mehr zu posten. "Eigentlich habe ich als Vogelfotograf angefangen, weil es in der Nachbarschaft immer Vögel gibt, aber in den letzten Jahren habe ich mich mehr auf Säugetiere konzentriert."

Alex sagt, dass er mit seinen Fotos gerne eine Geschichte erzählt. "Das kann alles Mögliche sein: ein Eichhörnchen, das im Wald nach Futter gräbt, Vögel im Garten oder ein Gepard, der seine Jungen füttert." Er möchte, dass die Menschen weiterhin über die Natur staunen. "Es macht mir wirklich Spaß, die Schönheit der Natur und der Tierarten einzufangen und zu zeigen. Ich liebe es, wenn die Leute sagen 'Wow, wie schön', wenn sie ein Foto sehen. Ich möchte, dass die Menschen weiterhin staunen können. Außerdem finde ich es sehr wichtig, zu zeigen und zu betonen, dass die Natur geschützt werden muss". Das motiviert ihn, weiter zu fotografieren.

Wildlife Photographer of the Year 2022

Mit der Zeit entdeckte Alex, dass es ihm Spaß machte, Action einzufangen. "Zum Beispiel Vögel am Himmel oder Tiere bei der Jagd. Mit einem seiner Actionfotos wurde er 2022 von Africa Geographic zum Wildlife Photographer of the Year gewählt. "Die Jury hat mir gesagt, dass sie zum ersten Mal ein solches Action-Foto zum Sieger gekürt haben. Sie entschieden sich für mein Foto, weil sie drei verschiedene Emotionen in einem Bild sahen". Das Foto zeigt zwei Zebras - "ein kleines und seine Mutter" - und einen Geparden. Alex erzählt, dass er einer Gruppe Geparden in Kenia gefolgt ist, bevor er dieses Foto gemacht hat. "Ich war mit einer Gruppe im Maasai Mara Nationalpark unterwegs. Der Führer erzählte mir, dass die Tiere hungrig waren, denn man konnte ihre Rippen zählen".

Und dann passierte es vor ihren Augen: Ein Gepard griff das Zebrafohlen an, die Mutter versuchte noch, es zu beschützen, aber vergeblich. "Mein Massai-Führer sah es und rief sofort: 'Sag mir, dass du es hast! Bitte, ist es scharf? Ich schaute mit zitternden Händen auf den kleinen Monitor meiner Kamera und ja, ich hatte es gerade noch erwischt. Das ist so ein cooles Gefühl. Das Bild zeigt drei verschiedene Emotionen: die Qualen des Fohlens, den letzten verzweifelten Versuch seiner Mutter, es zu retten, und den triumphierenden Geparden. "Zusammen erzählen diese Emotionen die Geschichte dieses Augenblicks. Ich glaube, das ist eines meiner Lieblingsfotos.

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Viele verschiedene Tierarten auf dem Bild

Alex hat in den letzten Jahren viele verschiedene Arten fotografiert. Da fällt es schwer, einen Favoriten zu nennen. "Ich mag eigentlich drei Tiergruppen. Das sind alle Raubkatzen der Welt, vom Gepard bis zum Leoparden. Ich mag auch die Gruppe der Hunde, wie Wildhunde und Füchse. Die letzte Tiergruppe sind die Huftiere, wie Hermelin und Marder, aber die sind schwer zu finden und auch schwer zu fangen."

Wenn Alex auf Reisen geht, überlegt er sich immer vorher, welche Tiere er sehen möchte. Kürzlich war er zum Beispiel für zwei Wochen in Botswana und wollte drei Tiere vor die Linse bekommen. "Das waren Wildhunde, ein Leopard und ein Großohrfuchs. Ja, dafür reise ich, und wenn ich diese Tiere vor die Linse bekomme, dann ist das wirklich ein Fest." Um seine Chancen zu erhöhen, bereitet sich Alex gut vor. "Ich informiere mich gerne über die Lebensweise der Tiere. Ich finde auch heraus, welche anderen Tiere in dem Land leben, in das ich fahre. Ich überlege mir, welche Ausrüstung ich für die Fotos brauche, die ich machen will, und was ich zu Hause lassen kann." Wenn es nach all der Vorbereitung nicht klappt, kann das frustrierend sein. "Aber lass dich davon nicht entmutigen. Es gibt immer wieder etwas Schönes zu sehen. Ich lasse mich auch gerne überraschen, aber manchmal ärgert es mich, wenn ich eine Art nicht erwische."

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‘Wildtierfotografie ist wie eine Sucht’

Zum Glück gibt Alex nicht auf, denn seine Bucket List ist noch lang. Zum Beispiel will er noch nach Alaska, um Grizzlybären zu fotografieren, oder in andere arktische Regionen, um dort Tiere zu fotografieren. "Tierfotografie ist eigentlich wie eine Sucht. Je mehr Tiere man sieht, desto mehr will man sehen. Du merkst, wenn du das fotografieren kannst, kannst du vielleicht auch dieses oder jenes fotografieren".

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Tipps

Willst du selbst in die Wildtierfotografie einsteigen? Dann lies diese Tipps von Alexander!

  • Studiere die Tiere, die du fangen willst. "Wenn du ein bestimmtes Tier fangen willst, musst du dich informieren. Manchmal ist es zum Beispiel besser, ein Tier zu einer bestimmten Jahreszeit zu fangen. Das ist gut zu wissen."
  • Kenne deine Ausrüstung. "Bevor du losgehst, ist es wichtig, dass du deine Kamera kennst. In der Naturfotografie musst du manchmal schnell umschalten können. Wie änderst du den Weißabgleich? Was ist die beste Belichtungszeit? Und welches Objektiv benutzt du? Überlege dir das vorher und mache dich mit deiner Ausrüstung vertraut."
  • Bearbeite deine Fotos. "Wenn du deine Fotos bearbeitest, lernst du, bessere Fotos zu machen. Probiere es aus. Wenn du deine Fotos bearbeitest, wirst du sehen, wo du deine Technik und Komposition verbessern kannst."
  • Lass dich von der Natur überraschen. "Halte dich nicht immer strikt an deinen Plan, sondern lass dich auch mal überraschen. Manchmal ist es gut, von deinem Plan abzuweichen und dich der Situation anzupassen, die vor dir liegt."
  • Habe Spaß. "Genieße das Fotografieren und die Natur. Es ist wichtig, dass du Fotos machst, weil es dir Spaß macht. Du solltest keine Fotos machen, weil du damit viele Likes in den sozialen Medien bekommst. Mache Fotos, die dir gefallen."

Alexs Arbeit

Instagram: @alex_brackx_nature

Ausrüstung

Für seine Fotos verwendet Alex die folgende Ausrüstung. Eine Nikon Z 9 kombiniert mit einem 120-300mm und einem 500mm Objektiv. Außerdem hat er immer ein Tuch zum Abtrocknen und genügend Akkus und Speicherkarten in der Tasche.

Alexs Fotos

Bist du neugierig auf mehr von Alexs Arbeiten? Schau dir hier einen Teil seines Portfolios an: